Wirtschaftswunderjahre 1950-1965
Die Firma Reutter war bereits im Jahr 1951 eines der ersten Unternehmen, das kleine Kollektionen präsentierte.
Die Firma Reutter war bereits im Jahr 1951 eines der ersten Unternehmen, das auf der entstehenden Fachmesse für Kinderspielzeug, der Spielzeugwarenmesse in Nürnberg ausstellte und dort seine noch kleine Kollektion präsentierte.
Diese fand damals im Wieselerhaus in Nürnberg statt. Selbst hatte man noch keinen eigenen Stand und stellte nur als Untermieter aus. Aus Erzählungen ist bekannt, wie schwierig damals die „Messe“ war. Herr Willy Reutter selbst ist mit dem Zug nach Nürnberg gefahren und hatte nur einen Koffer mit Ware und einen kleinen Tisch im Gepäck. Seine Frau wollte er nach den Kriegsjahren nicht alleine reisen lassen.
Über 60 Jahre hat das Unternehmen Reutter Porzellan auf der Nürnberger Spielwarenmesse ausgestellt. Die Ausstellung war in den Zeiten des Wirtschaftsaufschwungs so erfolgreich, dass eine größere Produktion von Hand auf der Drehscheibe nicht mehr zu bewerkstelligen war, da dieser bisherige Herstellungsprozess sehr zeitaufwendig war und eine einseitige Arbeit darstellte.
Aus diesen Gründen entschlossen sich Martl und Willy Reutter 1954 auf die Porzellanproduktion umzustellen, die einen schnelleren Durchlauf und eine größere Produktionsmenge ermöglichte.
Die Aneignung des Wissens über die Porzellanproduktion und die Beschaffung von Rohmaterialien aus dem bayerischen Wald erforderte sehr viel Mühe und Einsatz. Probleme bereitete vor allem der Standort Baden-Württemberg, da es hierzulande keine andere Porzellanfabrik gab und somit auch keine Unter- und Zulieferanten vorhanden waren. Um dies zu bewerkstelligen, musste sich das Ehepaar sehr viel Wissen autodidaktisch aneignen. Infolgedessen musste die gesamte Fertigung in allen Bereichen autark ablaufen.
Die Rohmaterialien waren in der Beschaffung sehr teuer. Bedingt durch diesen Kostenfaktor erhöhte man die Produktion der Miniaturen, da man hiervon mengenmäßig mehr produzieren konnte als von größeren Geschenkartikeln.